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Prozess gegen römische Mafia

Jahrelang lief’s wie geschmiert: Lokalpolitiker hielten in Rom die Hand auf und vergaben für dicke Euro-Bündel Aufträge an dubiose Firmen. Nun steht die "Mafia Capitale" vor Gericht.​ EndFragment

Am 2. Dezember 2014 verhaften italienische Polizisten Massimo Carminati,

der als „capo“, als Chef der Mafia Capitale gilt.EndFragment

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In Rom hat die Justiz Ende 2014 und im Juni dieses Jahres ein Netz von Schwerverbrechern und korrupten Stadtvätern ausgehoben. Nun steht die "Mafia Capitale", die Hauptstadtmafia, vor Gericht.

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adtag 2.2 / badische-zeitung.de (#25497) / badische-zeitung.de - Overlay / DHTML (#93043) Jahrelang lief’s wie geschmiert: Lokalpolitiker und Verwaltungsbeamte hielten in Rom die Hand auf und vergaben für dicke Euro-Bündel Aufträge an dubiose Firmen. Ob Straßenbau, Parkreinigung, Müllbeseitigung, Versorgung von Altenheimen oder Unterkünfte für Flüchtlinge – überall hatte die Mafia Capitale ihre Finger im Spiel. Gegen erhebliche "tangenti" (Bestechungsgelder) kamen ihre Unternehmen an öffentlichen Ausschreibungen vorbei zum Zuge. Doch dann ging es der Hauptstadtmafia an den Kragen. Im Dezember 2014 und im Juni dieses Jahres nahm die Polizei in zwei Verhaftungswellen Dutzende Verdächtige fest. Am Donnerstag beginnt nun der "Maxi-Prozess" gegen die Mafia Capitale. 46 Angeklagte müssen sich vor der 10. Strafkammer des Gerichts von Rom verantworten. 136 Verhandlungstage sind angesetzt. Als "capo", also Chef der kriminellen Bande, gilt der frühere neofaschistische Terrorist Massimo Carminati (57). Man nennt ihn auch Il Nero (Den Schwarzen) oder Den Einäugigen, weil er bei einer Schießerei mit der Polizei 1981 ein Auge verlor. Er selbst nannte sich schon Re di Roma, König von Rom. Am 2. Dezember 2014 verhaftet, sitzt er jetzt unter verschärften Haftbedingungen in einem Gefängnis in Parma. Da muss er bleiben, denn am Prozess in Rom darf er nur per Videokonferenz teilnehmen. Das Gleiche gilt für den Unternehmer Salvatore Bruzzi (59) und den früheren Rechtsterroristen Riccardo Brugia (53).EndFragment

Riccardo Brugia

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Doch auch in Rom hat die Mafia viele Gesichter. Im August machte der Familienclan der Casamonica von sich reden, als er sein verstorbenes Oberhaupt Vittorio zu Grabe trug. Eine Kutsche mit sechs Pferden karrte den Sarg zur Kirche, ein Hubschrauber warf über den Trauernden Rosenblätter ab. Und eine Kapelle mit Tuben und Posaunen spielte die Titelmelodie des Films "Der Pate". Varese sieht aber Unterschiede zu den großen Mafia-Prozessen gegen die Cosa Nostra in Sizilien, denen blutige Mafia-Kriege mit Hunderten von Toten vorangegangen waren. Laut Jahresbericht der italienischen Anti-Mafia-Direktion handelt es sich bei der Mafia Capitale um Vereinigungen ohne Verbindung zu den alteingesessenen Clans im Süden Italiens. Sie operiere auf einer kriminellen und einer unternehmerischen Ebene und vermeide den übermäßigen Einsatz von Gewalt. Für den in Oxford lehrenden italienischen Mafia-Experten Federico Varese ist es ein sehr wichtigen Prozess. "Er wird uns zeigen, wie eng Politik und Verbrechen in Rom verbandelt waren", sagt Varese. "Ich glaube, da wird ein System tief verwurzelter Korruption zum Vorschein kommen, in das sowohl die Rechte als auch die Linke verwickelt waren." Vor allem für die Linke, also die Demokratische Partei (PD) von Ministerpräsident Matteo Renzi, könne das unangenehm werden. Denn die rechten Parteien, die den früheren Bürgermeister Gianni Alemanno (2008 bis 2013) unterstützten, seien ja ohnehin schon als korrupt verschrien.StartFragment

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